Elektroautos werden immer beliebter – aber wie alltagstauglich sind sie wirklich? Reichweite, Ladezeiten und Betriebskosten sind zentrale Kriterien für viele potenzielle Käufer. Ein Blick auf reale Erfahrungen zeigt, wo E-Autos heute stehen und worauf man achten sollte.
Reichweite: Theorie vs. Praxis
Herstellerangaben zur Reichweite basieren auf standardisierten Tests (WLTP), die im Alltag oft nicht erreicht werden. Faktoren wie Fahrweise, Außentemperatur, Nutzung von Klimaanlage oder Heizung und Streckenprofil beeinflussen die tatsächliche Reichweite stark.
Beispielhafte Reichweiten im Alltag:
- Stadtverkehr: E-Autos sind hier besonders effizient, Rekuperation steigert die Reichweite oft über den WLTP-Wert hinaus.
- Autobahnfahrten: Hohe Geschwindigkeiten reduzieren die Reichweite deutlich. Modelle mit großer Batterie (z. B. über 70 kWh) schneiden hier besser ab.
- Winterbetrieb: Ein Minus von 20–30 % Reichweite ist bei Kälte keine Seltenheit – abhängig von Batterieheizung und Wärmepumpe.
Ladedauer: Schnell oder langsam?
Die Ladezeit hängt stark vom Fahrzeugtyp und der Ladeinfrastruktur ab.
- Haushaltssteckdose (2,3 kW): Notlösung – bis zu 24 Stunden Ladezeit.
- Wallbox (11 kW): Die gängigste Lösung für zuhause – volles Laden meist über Nacht.
- Schnelllader (50–350 kW): An Autobahnen in 15–45 Minuten auf 80 % geladen – ideal für Langstrecken.
Kostenvergleich: E-Auto vs. Verbrenner
- Stromkosten: Etwa 5–8 € pro 100 km (bei durchschnittlichen Haushaltsstromtarifen), an Schnellladern teils deutlich höher.
- Wartung: Geringer, da keine Ölwechsel, Kupplung oder Auspuffanlagen – Ersparnis ca. 30–50 %.
- Steuern & Versicherung: Kfz-Steuer entfällt für 10 Jahre (Stand: 2025), Versicherungen sind teils günstiger.
- Förderung: Umweltbonus (bis 2025), THG-Prämien und steuerliche Vorteile senken die Gesamtkosten erheblich.
Fazit
Elektroautos sind alltagstauglich – besonders für Pendler, Stadtfahrer und Nutzer mit Lademöglichkeit zuhause. Reichweite und Ladedauer sind bei den meisten Modellen kein Hinderungsgrund mehr. Wer die realen Bedingungen kennt, profitiert langfristig von geringeren Betriebskosten und einem nachhaltigen Fahrgefühl.